Der Parinacota (in Aymara „Lagune der Flamingos“) ist mit seinen 6.342m Höhe der höchste Berg der Region von Tarapacá. Es ist einer der symbolischen Vulkane Chiles, der auf vielen Postkarten und Bildern von Chile zu finden ist, vor allem im Norden des Landes. Zusammen mit dem Vulkan Pomerape formt er die Pachayatas. Geologisch gesehen ist der Vulkan Parinacota jünger als sein Nachbar und aufgrund seiner eruptiven Charakteristiken, seiner geologischen Geschichte und einer großen Gletscherabdeckung weisen wir Sie auf eine mögliche vulkanische Gefahr hin.
Die Aktivität des Vulkans ist sehr interessant, da sie die umliegende Landschaft stark beeinflusst hat. Er wurden in seiner Evolution mindestens fünf eruptive Zyklen festgestellt, der stärkste von ihnen vor 13500 Jahren. Bei diesem Ausbruch bedeckten Lavalawinen etwa 110km2 und füllten so das Bett des Flusses Lauca. Das Wasser wurde gestaut und formte so den See Chungara und die Lagunen Cotacotani, die sich im Laufe der Zeit zum Lebensraum für viele verschiedene Spezies entwickelt haben.
Ein weiteres Merkmal des Vulkanes Parinacota ist seine vulkanische Aushauchung die von weitem zu sehen ist und ihn zu einer noch größeren Attraktion macht. Sie sollten dennoch daran denken, dass die Schönheit der Dampfaushauchungen nicht frei von Gefahr ist, da sie einen hohen Schwefelanteil besitzen, was unter Umständen und bei längerem Kontakt gesundheitsschädlich sein kann.
Anfahrt
Die Anfahrtsrute ist die selbe wie für den Vulkan Pomerape.
Man nimmt die internationale Rute 11 Arica – La Paz bis nach Putre, die größte nahegelegene Ortschaft des Vulkanes Pomerape, die aus dem Jahr 1580 datiert und ein sehr geeigneter Ort für die Akklimatisierung ist. Von dort folgen sie weiterhin etwa 44km der Rute 11, dann nehmen Sie die Abzweigung Richtung Caquena (Rute A-165).
Nach etwa 26 Kilometern auf diesem Weg findet sich eine Abzweigung nach Süden, die man einschlagen muss, um näher an den Vulkan heran zu gelangen. Auf diesem Weg werden Sie das Bofedal (Feuchtgebiet) von Caquena umrunden, wofür Sie ein 4x4 benötigen. Fahren Sie unbedingt auf der vorgefertigten Spur, um das Feuchtgebiet zu schützen.
Nachdem Sie das Bofedal passiert haben, erreichen Sie eine Ortschaft namens Rinconada, in der nur ein Mann mit seinen Tieren wohnt. Von dort aus fahren Sie geradeaus weiter bis zum Fuß des Vulkans. Hier können Sie Ihr Basiscamp aufschlagen (4.840m).
Rute Aufstieg/ Abstieg
Vom Basiscamp folgen Sie dem existierenden Wanderweg nach Norden, der über schwieriges Gebiet führt, das größtenteils von vulkanischem Sand bedeckt ist. Der Vulkan ist ein fast perfekter Kegel, weshalb sich die Rute ziemlich klar erkennen lässt und es schwierig ist, sich zu verlieren. Nachdem Sie die nordwestliche Seite des Vulkans umrundet haben, beginnt der Anstieg an der Seite einer kleinen Schlucht, bis man sich etwa 200 Meter entfernt von der Schneegrenze befindet. Hier wird das Zweite Camp aufgeschlagen (5.470m), was dem Wind ausgesetzt ist, weshalb Sie das Zelt gut befestigen und verankern müssen.

Die Besteigung des Parinacota is lang und auf dem Weg finden sich immer wieder Felsspalten, vor Allem in der Zone nahe des Kraters, weshalb sie einen frühen Abstieg einplanen müssen, um mit genügens Tageslicht hinab zu gelangen. Beginnen Sie den Aufstieg in gerader Linie von dem Zweiten Camp. Bald gelangt man zum großen Gletscher, den man miet einem Zick-Zack überquert und so zu einer kleinen „Erdinsel“ gelangt, von der man direkt zum Gipfel hinausteigt. Zu Beginn liegt die Steigung bei 30º, dann steigt sie auf 45-50 º an. Sie werden zum Rand eines enormen Kraters gelangen, den Sie nach rechts umrunden, um zum höchsten Punkt zu gelangen.
Die Kegelform des Vulkans hat den Vorteil, während des Abstieges einen guten Blick auf das Zweite Camp und das Feuchtgebiet zu bieten, jedoch ist es bei schlechten Sichtverhältnissen sehr leicht, die Orientierung zu verlieren. Man sollte deshalb während des Aufstieges den weg mit Stöckern oder einem GPS markieren.
Daten und Empfehlungen
Um den Parinacota zu besteigen, benötigt man keine Speziellen Authorisierungen, jedoch müssen Sie die Polizei von Putre über Ihren Aufstieg informieren. Notieren Sie die komplette Anzahl der Teilnehmer, Nationalität, Reisepassnummer oder Nummer des Carné sowie die Details Ihres Vorhabens wie zum Beispiel den Ablaufplan, Datum, Rute und eine Karte der Zone. Da es sich um einen Grenzberg handelt, brauchen Ausländer die Genehmigung von DIFROL (Nationale Grenzorganisation des Staates, www.difrol.cl).

Sie sollten unbedingt mit einem Vehikel 4x4 reisen.
Für das Überqueren der Schlucht nahe des Gipfels benötigen Sie starke Seile, da die Schneekonditionen keine ausreichende Sicherheit zum Passieren bieten.
Führen Sie Ausrüstung und Kleidung für Hochgebirge mit sich. Als Teil der technischen Ausrüstung ist es wichtig, Schneepflöcke, Schneeschrauben, Seile, Werkzeug, Eispickel und Steigeisen mit sich zu führen.
Wir empfehlen, genug Wasser für die gesamte Expedition mit sich zu führen, da keine Wasserquellen vorhanden sind. Im Falle dringender Notwendigkeit ist es möglich, Trinkwasser in Rinconada zu finden.
Diese Zone wird von dem sogenannten Bolivianischen Winter beeinflusst. Dieser bringt in den Monaten Dezember bis März unstabiles Klima und intensiven Niederschlag mit sich. Wir raten dringen davon ab, den Vulkan in dieser Periode zu besteigen.
Information von: http://www.los6000dechile.cl/